Wiesnhendl und Obatzda
Servus,
habe die Ehre. Heute gibt es hier das Rezept für Wiesnhendl und Obatzda. Zwei typische Speisen auf dem Münchner Oktoberfest, das bekanntermaßen dieses Jahr ausfällt. Da blutet einem schon das Herz. Die letzten 12 Jahre war ich jedes Jahr mit den Jungs draußen und habe Schottenhamel, Winzerer Fähndl, Bräurosl, Hofbräu und Augustiner unsicher gemacht. Viele schöne Erinnerungen an zünftige Wiesn Tage, die immer wieder gerne erzählt werden.
Sei es drum, dann halte ich es in diesem Jahr nach Monaco Franze und sag mir: „A bisserl was geht immer!“. Darum freu ich mich die Rezepte für Wiesnhendl und Obatzda mit dir zu teilen. Und mit einer flankierenden Maß Oktoberfestbier kann man zumindest einen kulinarischen Hauch Wiesn nach Hause holen. Mal sehen ob mit Lederhose und ein paar Songs von LaBrassBanda à la „Scheene Dog“ der Effekt noch gesteigert werden kann.
An der Stelle muss ich aber realistischerweise vorwegnehmen: Das Wiesnhendl wie es in den Festzelten in München angeboten wird kann man einfach nicht kopieren. Das ist einfach zu perfekt gewürzt, gegrillt und das Flair isst man vermutlich auch irgendwie mit.
Mein Rezept für das Wiesnhendl ist aber auch nicht schlecht, versprochen! Anders als in den Zelten gibt es bei mir auch ein paar Beilagen zum Hendl. Frische Brezn und dazu Obatzda, der klassische, bayrische Käseaufstrich. Den mache ich natürlich selber, denn der Obatzda der fertig im Supermarkt angeboten wird kommt doch recht langweilig daher. Bei meinem Rezept verwende ich würzigen Weichkäse und einen Schuss Weißbier, sodass der Obatzda doch recht kräftig wird. Dazu braucht es dann noch frische Brezn und Radieschen.
Pack ma´s.
Zutaten für 2 Personen:
Für das Wiesnhendl:
- 1 ganzes Bio-Hähnchen
- 1 Schluck (Weiß-)Bier
- 1 Bund Petersilie
- Ca. 100 g Butter
Gewürzmischung:
- 4 EL Salz
- 2 EL Pfeffer
- 1 TL Zucker
- 2 EL Paprikapulver edelsüß
- 1 EL Paprikapulver geräuchert
- 1 EL granulierter Knoblauch
- 1 EL granulierte Zwiebeln
Für den Obatzda:
- ca. 200 g Weichkäse, z.B. Brie oder Camembert
- ca. 100 g Frischkäse
- ca. 50 g Butter
- 1 Schluck Weißbier
- 1 EL Paprikapulver edelsüß
- 1 TL Kümmel ganz oder gemahlen
- Salz, Pfeffer, Zucker
- 1 Schalotte und Schnittlauch zum Garnieren
Für die Stimmung:
- Oktoberfestbier der Münchner Brauereien
- LaBrassBanda – Scheene Dog
Zubereitung des Wiesnhendl:
- Das Hähnchen unter kaltem Wasser abspülen und mit Küchenpapier trocken tupfen. Ggf. überschüssige Haut- und Fettstücke abschneiden.
- Alle Gewürze in einer Schüssel gut miteinander vermengen und anschließend das Hähnchen von Außen und Innen gründlich damit einreiben.
- Das Innere anschließend noch mit etwas Butter einreiben und mit ein paar Stängeln gewaschener Petersilie füllen.
- Wenn du einen Grillspieß hast, dann verwende diesen. Falls nicht, dann benutze eine Hähnchenhalterung und fülle den Aufsatz mite in paar Schluck Bier und Kräutern. Anschließend das Hähnchen draufsetzen.
- Bei mittlerer, indirekter Hitze von ca. 200° wird das Wiesnhendl ca. 1 Stunde gegrillt.
- Alle 10 Minuten das Hähnchen etwas drehen und mit weicher Butter bestreichen damit es gleichmäßig gebräunt, knusprig und lecker wird.
Zubereitung des Obatzda:
- Die Weichkäsesorten die du besorgt hast in kleine Würfel schneiden und in eine große Schüssel geben.
- Die Butter ca. eine halbe Stunde zuvor aus dem Kühlschrank nehmen, weich werden lassen und zusammen mit dem Frischkäse in die Schüssel zum Weichkäse geben.
- Die Gewürze und einen Schluck Weißbier kommen nun ebenfalls in die Schüssel und dann wird alles mit einer Gabel verknetet und verrührt.
- Nachdem alles gründlich verknetet und eine homogene Masse entstanden ist, mit Klarsichtfolie abdecken und den Obatzda im Kühlschrank mind. eine Stunde durchziehen lassen.
- Nun nach Belieben nochmal mit den Gewürzen abschmecken und beim Servieren den Obatzda mit fein geschnittenem Schnittlauch und Ringen aus der Schalotte garnieren.
Neben dem Wiesnhendl und Obatzda habe ich hier im Blog noch weitere Rezepte der Alpenküche. Zum Beispiel für das original Wiener Schnitzel mit Preiselbeeren und Bratkartoffeln. Ein weiteres, leckeres und fleischloses Gericht habe ich im Angebot, nämlich Kaspress- und Spinatknödel mit Salbeibutter und Parmesan.